Abenteuer in Tianjin!

Zähneknirschend gewährte uns unsere Uni nach über einem Monat eifrigen Studiums 3 freie Tage über das Qing Ming Fest. Das Fest würdigt sowohl den beginnenden Frühling als auch die Toten, und ermöglicht den vielbeschäftigten ChinesInnen ein paar freie Tage um das schöne Wetter zu geniessen.

Auch wir machten uns Gedanken, wie man die Zeit möglichst sinnvoll nutzen könnte. Wir befanden, dass es Zeit für eine kleine Reise ist. Da wir seit neustem über eine Kreditkarte der China Nongmin-Bank (auch bekannt als Bauernbank) verfügen, können wir selbstständig Flüge und Züge buchen. Praktisch, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Freunde und Freundinnen wir inzwischen in China gefunden haben. Dazu gehört natürlich auch Michael, der Däne, der mit Kaspar ein Zimmer geteilt hatte, als beide noch in Chongqing studierten.  Michael hat ebenfalls seine Koffer gepackt und ist nach Tianjin gezogen, wo er vor 4 Jahren ein Austauschjahr bei einer chinesischen Familie verbracht hat. Inzwischen arbeitet er in einem Restaurant in Tianjin und kann beeindruckend gut Chinesisch.

 

Nach einem fröhlichen Dinner in unserer Wohnung am Samstagabend buchte ich am Sonntagmorgen online einen Flug nach Tianjin. Am frühen Nachmittag sassen wir bereits im Flugzeug und erreichten innert 55 Minuten Tianjin. Tianjin ist eine der 5 regierungsunmittelbaren Städten in China, liegt östlich von Peking und ist die sechstgrösste Stadt in China. Tianjin hat eine lange Geschichte und so kommt es, dass es unter anderem eine italienische und eine englische Konzession in der Stadt gibt.

 

Tianjin ist der Hammer! Es gibt ein modernes Stadtzentrum wie in Dalian, aber auch eine Altstadt (ähnlich wie in Chongqing) und die Konzessionen, in denen stille Alleen und alte Gebäude im europäischen Stil zu finden sind.

 

Meine persönlichen Tianjin-Highlights:

- Eine Fahrt in der Pferdekutsche durch das historische Viertel Wudadao, komplett mit Führung- in Chinesisch, natürlich. Da konnte man etwa ein riesiges Haus sehen, dass für eine Konkubine gebaut wurde, und die letzte Residenz des letzten Kaisers von China.

- Eine Fahrt im Umzugswagen. Michael wurde in eine neue Wohnung versetzt, und wir genossen eine Fahrt auf seinem Sofa bei offener Tür auf Tianjins Strassen.

- Ein Besuch des buddhistischen Tempels in der Altstadt von Tianjin. Ich war fasziniert vom Klang der riesigen Glocke und dem Geruch von Räucherstäbchen.

- Ein Besusch bei Michaels "chinesischer Familie". Die Familie ist sehr gebildet und aufgeschlossen, und wir genossen die guten Gespräche und die feinen Jiaozi, die wir mit Michaels chinesischer Mutter zusammen vorbereitet hatten.

- Ein Abendessen in dem Restaurant, in welchem Michael arbeitet. Das Gebäude ist historisch relevant,  bei der Renovation fand man einen geheimen Tunnel mit Spionage- Werkzeugen. Diese sind jetzt im Restaurant ausgestellt und laden zu einem Streifzug durch das Haus zwischen den verschiedenen Gängen ein.

 

Tianjin nimmt einen ganz besonderen Platz ein unter den Städten, die ich in China noch einmal besuchen möchte. Anders als Chongqing ist die Stadt nicht zu riesig, das Wetter ist besser als in Peking und man kann mehr unternehmen als in Dalian.

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Best Juicer (Mittwoch, 10 April 2013 14:58)

    This informative article was precisely what I had been trying to find!

  • #2

    Masticating Juicer (Sonntag, 21 April 2013 17:36)

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